Becoming CTO Secrets

#27 Tech im Wald: Wie Felix Horvat mit Ocell den CO₂-Markt neu denkt

Philipp Deutscher Season 1 Episode 27

Vom Drohnen-Startup zum Climate-Tech-Pionier: Felix Horvat, CTO und Mitgründer von Ocell, hat den mutigen Schritt vom Ingenieur zum Gründer gewagt und verbindet heute Technologie, Nachhaltigkeit und Unternehmertum.

In dieser Episode spricht er mit Philipp Deutscher über Ocells Weg vom Hardware-Experiment zur führenden Waldmanagement-Plattform, über Vertrauen im Markt für CO₂-Zertifikate und über die Frage, wie man Technologie so baut, dass sie auch im Wald – offline, robust und auditierbar – zuverlässig funktioniert.

Wie man im Climate-Tech Vertrauen schafft.
 Warum „conservative by design“ manchmal die mutigste Entscheidung ist.
 Und was man lernt, wenn man als CTO zwischen Produkt, Forschung und Forstwirtschaft vermittelt.

🎧 Themen dieser Folge:

  • Vom Mechatronik-Studium zur CTO-Rolle
  • Der Pivot: Von Solardrohnen zu Dynamic Forest
  • Wie Ocell den CO₂-Markt neu denkt
  • Vertrauen, Standards und TÜV-Audits im Carbon-Business
  • KI-gestützte Waldanalyse und Offline-first im Feld
  • Führung, Downsizing und Kultur im Scale-up
  • Fundraising, Investor Relations und Langfristigkeit
  • Lessons Learned für angehende CTOs im Climate-Tech

Eine inspirierende Episode über Technologie mit Wirkung – und den Mut, Verantwortung zu übernehmen, wo andere wegsehen.

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Philipp Deutscher (00:08)
Hallo und herzlich willkommen zu Becoming CTO Secrets. Wir sind der Podcast über den Weg vom Entwickler zum strategischen Tag Leader mit echten Geschichten, Learnings und Insights von CTOs. Heute zu Gast ist Felix Horvath. Er ist CTO und Mitgründer von Ocell. Solarthron zum Waldmanagement und CO2-Zertifikaten verbindet Felix Technik, Produkt und Impact. Wir reden über Pivots, wir reden über ...

belastbare Methodik im Carbon Market und was es am Ende des Tages braucht, ⁓ Tech im Wald offline robust und auditierbar wirklich zum Laufen zu bringen. Felix, herzlich willkommen.

Felix (00:48)
Ja, hallo Philipp, freu mich da zu sein. Freu mich auf das Gespräch.

Philipp Deutscher (00:52)
Sehr schön. Wer bist du denn eigentlich? Erzähl doch mal in zwei Sätzen. Was machst du, was macht Ocell heute ganz konkret?

Felix (00:59)
Genau, ja, Felix, 35 Jahre alt, komme aus Oberbayern südlich von München, lebt da tatsächlich auch immer noch. Bin letztes Jahr Vater geworden, bin Co-Founder von Ocell, CTO, in die Rolle dann einfach irgendwie reingewachsen. Und Philipp hat es ja eh schon angedeutet, also angeteasert, im Endeffekt entwickelt Ocell CO2-Projekte auf Basis von unserer SAS-Plattform Dynamic Forest.

Philipp Deutscher (01:26)
Sehr schön. Worauf seid ihr denn besonders stolz bei dem, was ihr macht? Also der Markt an sich ist ja schon ein zukunftsträchtiger Markt, würde ich mal behaupten, auch wenn es vielleicht aktuell ein bisschen anders aussieht. Aber trotzdem, worauf seid ihr aktuell besonders stolz?

Felix (01:40)
Ich glaube, haben eine super Plattform mit Dynamic Forest, also mit dieser SaaS-Plattform und sind auch Marktführer in Deutschland und haben es jetzt auch geschafft mit der neuen CO2-Methodik, die wir auf den Markt gebracht haben oder die hier gerade losgeht, was zu finden, wirklich einen positiven Impact A für das Klima hat und gleichzeitig auch den Waldbesitzern und den Waldmanagers und Förstern irgendwie ein Werkzeug an die Hand gibt, wo sie irgendwie einen zweiten Revenue Stream haben können.

der drüber hinaus geht, nur Bäume zu schlagen. Da kommen wir sicherlich später noch mal drauf.

Philipp Deutscher (02:15)
Ja, ganz bestimmt. Jetzt ist wahrscheinlich der durchschnittliche Zuhörer des Podcasts natürlich technologieinteressiert, vielleicht auch interessiert an der CTO-Rolle, aber hat vielleicht nicht den ganz großen Insight in den ganzen CO2-Markt. Kannst du das Feld mal aufmachen? Wie sieht denn der Markt da aktuell aus? Was sind so die treibenden Kräfte? Was macht den CO2-Markt aus? Und ist er wirklich, ich habe es ja gerade eben selber gesagt, vielleicht ist die Marktsituation gerade jetzt nochmal nicht so gut, wie sie vielleicht vor ein paar Jahren war.

Vielleicht ist das auch nur meine externe Wahrnehmung, vielleicht ist das gar nicht so, aber du kannst uns das ja bestimmt kurz erklären.

Felix (02:49)
Ja, es gab natürlich auch gerade in dem CO2-Bereich in der letzten Zeit immer wieder mal mitbekommen Skandale und Sachen, die nicht so gut gelaufen sind. das ist natürlich mal grundsätzlich ein ein schwierigeres Umfeld. Gleichzeitig merken wir aber schon auch, wir machen ja nicht die klassischen Credits, so wie sie bisher waren, aus diesen Red-Plus-Projekten, sondern deutlich, deutlich hochqualitär-diefere Projekte, die auch hier in Deutschland sind und in der Dachregion.

Und da ist auf jeden Fall die Resonanz ganz gut. Und große Kunden haben da auf jeden Fall Interesse auch, Credits zu kaufen. Wir können die ganz gut verkaufen. Aber es ist natürlich auch ein Prozess. Bis so Projekt aufgesetzt ist, man da einen Ruf und Namen im Markt hat, ist jetzt nicht einfach so wie eine Software und dann in den Play Store rein und fertig und ab geht's. Das ist halt einfach ein langsamerer Prozess. Einfach durch die ganzen Ordetz und alles, was man halt machen muss, das anständig zu

Philipp Deutscher (03:48)
Wie funktioniert das denn am Ende des Tages? Derjenige, der von außen rausschaut, der sieht dann vielleicht nur, da wird in Excel-Tabellen ausgerechnet, was dann das Potenzial für einen Impact hat. Aber am Ende des Tages ist doch da einfach nur ganz viel schöner Rechnerei dabei.

Felix (04:03)
Die ganze Schirnrechnerei, das haben wir versucht bleiben zu lassen, so gut wie möglich. Es hat alles wirklich Hand und Fuß. Das hat auch die Konsequenz, dass pro Fläche deutlich weniger Credits ausgeschüttet werden als bei vorherkommenden Methoden oder anderen Konkurrenzmethoden. Und im Endeffekt ist es einfach so, dass wir wirklich sehr voller umfangreich oder mit großem Umfang Daten erfassen. Es ist wirklich im Wald, wo wirklich Leute rein raufen, Bäume vermessen, Baumarten erkennen, wirklich eine super Bestandsaufnahme machen.

Und wir haben dann unsere Besonderheit, dass wir eben die Verschneidung machen mit einer AI-Analyse, mit Luftbildern und dann nicht nur punktuell an den Stichprobenpunkten ein gutes Bild haben, sondern wirklich vom gesamten Wald. Und mit den ganzen Daten und weil wir schon so tief im Wald integriert sind, können wir wirklich dann einen neuen holistischen Managementplan machen, wie so ein Wald einfach klimagerecht damit gemanagt wird und wie das einfach dazu führt, dass auch langfristig mehr CO2 im Wald gespeichert wird und weniger ausgestoßen wird.

Philipp Deutscher (05:01)
Und wer beauftragt euch dann in der Regel? Wer ist das?

Felix (05:04)
Im Endeffekt ist es so, wir haben ja schon viele Kunden im Forstbereich und das sind im Endeffekt große Waldbesitzer, mit denen wir sprechen, aber auch Kommunen, also irgendwelche Städte, die sagen, hey, wir haben Interesse unseren Wald klimagerechter zu machen. Wir wollen schauen, dass wir irgendwie mehr CO2 im Wald speichern können. Aber wir wollen halt dafür auch irgendwie eine Gegenleistung haben, weil das ist ja der Knackpunkt.

Wenn ich das jetzt einfach nur mache und verdiene dann weniger Geld mit meinem Wald und die Marginen sind da oft sehr eng. Also wenn die das nicht machen und die würden das irgendwie übersparen, dann machen sie oft Minus. Und jetzt haben wir wirklich die Möglichkeit dem Kunden zu sagen, wenn ihr euch an den Plan hält, werden die Credits ausgeschüttet. Ihr speichert mehr CO2 im Wald, aber dafür kriegt ihr auch eine Gegenleistung.

Philipp Deutscher (05:50)
Wie sieht die Gegenleistung aus? Wenn ich das jetzt erst mal so höre, na ja, wir versuchen das vielleicht realistischer zu berechnen, auch was die Anti-Credits angeht. Am Ende des Tages kommt aber weniger Credits raus wie bei anderen Berechnungen. Da überlege ich mir doch als Waldbesitzer doch eher vielleicht zur Konkurrenz zu gehen, die mir mehr Credits verspricht.

Felix (06:06)
Ich denke,

das Wichtigste für die Kunden, das haben wir jetzt ganz oft gemerkt, ist wirklich das Reputationsrisiko. Es gab eben einfach problematische Projekte und der Wald ist im Endeffekt schon ein relativ konservativer Bereich. Und die haben vor nichts mehr Angst, als dass irgendwie dann rauskommt, hey, die haben überschätzt, wie viel da rausgekommen ist, es alles nicht gepasst.

Und deswegen versuchen wir da wirklich eine grundsolide, konservative Lösung zu machen, die da nichts überschätzt und die wirklich auch keinen Benefit jetzt irgendwie ausweist, der nicht da ist. da kann man wirklich sagen, dass was wir dann an Credits ausschütten, das wurde auch wirklich reduziert.

Philipp Deutscher (06:48)
Wo entsteht dabei jetzt der größte wirtschaftliche Hebel für die Waldbesitzer, wenn sie Ocell nutzen? Weil, wenn du sagst, die Margen sind eng, dann ist wahrscheinlich doch eher die Tendenz trotzdem noch da. Egal, ob sich jetzt das potenzielle Reputationen kosten könnte, wenn das irgendwie rauskommt, dann zu anderen Mitbewerbern zu gehen, die sagen, ich verspreche euch 20 Prozent mehr Credits als Ocell.

Felix (07:12)
Also man muss dazu sagen, gerade in Deutschland gibt es auch aktuell noch keine Methode, die da wirklich in der Situation ist, dass sie auch nur annähernd konkurrenzfähig ist, würde ich sagen. ist einfach, da sind wir wirklich sehr, gut aufgestellt, auch von dem, wie wir mit NGOs und mit Non-Government Organisations zusammengearbeitet haben. Das ist dann eher, die Methoden sind halt dann eher global, wo wir sagen, die sind problematisch.

Im Endeffekt ist es halt so, der Kunde entscheidet sich dann, 30 Jahre so ein Projekt zu machen. Der unterschreibt einen Vertrag für 30 Jahre und da kommt er auch nicht so einfach raus. Er sagt, ich halte mich an das Klimaprojekt, ich sorge dafür, dass ich 30 Jahre mein Wald auf jeden Fall mindestens anders bewirtschafte. Und das ist halt schon auch ein riesen Commitment. Und da möchte ich halt auf jeden Fall nicht irgendwie ein Risiko eingehen als Waldbesitzer, sondern da habe ich auch Interesse daran, dass es konservativ ist. Und der große Vorteil ist ja,

Es ist ja nicht so, dass der Preis, eine Tonne CO2 kostet jetzt irgendwie 30 Euro, sondern das hängt halt einfach sehr stark davon ab, was die Qualität von so Projekt ist. Und weil wir halt auch sagen können, es ist zwar vielleicht bisschen weniger, das ausgeschüttet wird, aber gleichzeitig ist die Qualität von den Credits einfach eine ganz andere. Und da ist einfach auch eine andere Zahlungsbereitschaft im Markt dann da. Und im Endeffekt heißt das dann, es ist a, deutlich robuster, die ganze Analyse und

Es wird keine Fake-Zertifikate ausgeschrieben, sondern alles wirklich solide. Und gleichzeitig ist das Geld, das dann bei dem Kunden ankommt, bei dem Waldbesitzer noch nicht mehr weniger.

Philipp Deutscher (08:46)
30 Jahre Projektlaufzeit, das bedeutet auch für euch 30 Jahre ARR, oder?

Felix (08:51)
Nein, uns tatsächlich. Der Vertrag mit uns läuft auf zehn Jahre. Nach zehn Jahren hätten sie dann die Möglichkeit zu wechseln. Aber es ist natürlich trotzdem eine sehr schöne Geschichte für uns aus der Perspektive.

Philipp Deutscher (09:00)
Ja, okay.

Das heißt, es gibt jedes Projekt, ihr habt, gebt euch eine enorme wirtschaftliche Stabilität, auch langfristig planen zu können und hilft euch dann auch nochmal, ⁓ Stärke am Markt zu etablieren. Aber trotzdem, eine Einstellung muss noch mal nachhaken. Was ist der wirtschaftliche Hebel dann für den Waldbesitzer am Ende des Tages? Ja, die Credits und ...

Felix (09:09)
Ich das gibt es noch.

Genau das kann ich

auch gerne nochmal. Im Endeffekt, wie funktioniert denn Waldwirtschaft oder Forstwirtschaft? Ich habe im Endeffekt, bin Waldbesitzer. sagen 1000 Hektar Wald. Ich habe irgendwie zwei, drei Förster angestellt. Und die bewirtschaften den Wald heißt, die pflanzen neue Bäume, aber die ernten auch Bäume. Heißt, ich sag dann hier alte Bäume, die werden geerntet und die werden verkauft an Sägewerk. Und das Sägewerk gibt dir dann für das Geld, für das Holz, das im Endeffekt da

das sie dann abnehmen, geben sie dir Geld. Und das ist ein Markt, dem die Säger sehr viel Macht und Einfluss haben, weil das wenige große Konzerne sind. Und gleichzeitig Waldbesitzer, gerade in Deutschland nicht so groß sind. Und dadurch haben die einen sehr, sehr großen Hebel auf den Wert, da rauskommt. Die kaufen dann das Holz irgendwie für 100 Euro und verkaufen es dann nach dem Sägen für 600 Euro weiter. Und es kommt sehr wenig einfach beim Waldbesitzer an.

Aktuell haben sie nur das. Entweder verkaufen sie Holz oder kriegen gar kein Geld. Und es gibt noch Waldfriedhofen und paar Geschichten, wir noch machen, aber das ist marginal. Und damit haben wir jetzt plötzlich die Möglichkeit zu sagen, hey, ich mache jetzt hier einfach ein CO2-Inklimaprojekt. Und dann habe ich einfach den Effekt, dass ich jetzt nicht nur dafür, dass ich Bäume ...

oder Wald-Einschlage Geld krieg, sondern einfach auch dafür, dass ich sozusagen der Versorgung des Vorrats aufgebaut wird. Dass ich mein Wald gut pflege, dass ich den nach vorne bringe, auch dafür krieg ich Geld. Und das sichert die einfach ab und macht sie weniger abhängig von irgendwelchen Schwankungen im Holzmarkt. Weil der ist auch wie so ein Aktienmarkt einfach extrem variabel. Globale Dynamiken haben da große Einflüsse und plötzlich steigt der Preis oder fällt er und das macht das halt auch alles nicht so planbar für die ganze Branche.

Philipp Deutscher (11:08)
Aber das wird wahrscheinlich nicht ähnlich lukrativ sein, wie Holz zu verkaufen,

Felix (11:13)
Also das ist

bei uns immer die die die Selling Proposition für die Kunden, dass sie insgesamt in Summe besser dastehen, wie wenn sie das CO2 Projekt nicht gemacht hätten. Also das ist schon immer. Es wäre natürlich ein super schlechter Case, wenn man sagt, hey, ihr macht jetzt hier extra Aufwand, ihr macht das CO2 Projekt, der kommited euch für 30 Jahre, aber ihr verdient dann trotzdem im Jahr auch noch weniger Geld. Also wenn das so wäre, dann dann würde es ja keiner machen, sondern es ist sozusagen A.

Philipp Deutscher (11:25)
Okay.

Felix (11:42)
Diversifikation und andererseits führt es eben dazu, dass ich tatsächlich auch einen besseren Cashflow habe für die Walpies.

Philipp Deutscher (11:47)
Und jetzt hast du

relativ am Anfang was von Reputation gesagt. Du hast auch was, glaube ich, Richtung Skandale angesprochen, die es da gab, oder Geschichten, es da gab. Was ist denn da passiert? Oder kannst du uns ein paar Insights geben, welche Fehler wurden gemacht und wie verhindert ihr sie?

Felix (12:00)
Ja.

Im Endeffekt gab es halt diese großen Projekte, gerade im Regenwald, wo im Endeffekt Projekte aufgesetzt wurden, die im Grundsatz so funktionieren, dass man sagt, wir machen hier ein Schutzprojekt, dadurch wird der Wald nicht abgeholzt. Und wenn wir das nicht gemacht hätten, wäre der komplett verschwunden, der Regenwald. Und im Endeffekt sozusagen bei so Klimaprojekten ist entscheidend immer, ist die Baseline? Gegen was vergleiche ich sozusagen den Effekt von dem Klimaprojekt?

Und die schreiben sich im Endeffekt bei bei den Projekten haben wir es dann so gemacht, dass man zum Teil wirklich den kompletten Wald gesagt hat, das ist alles sozusagen Vermeidung. Wenn ich das Projekt nicht gemacht habe, wäre der komplette Wald einfach abgeholzt worden. Und man schreibt sich komplett dieses alles, die ganzen Credits einfach ins Buch rein und hat dann auch sehr, sehr niedrige Preise irgendwie erreicht bei den Credits, die einfach nicht realistisch sind. Und da gab es dann eben große Studien und auch Zeitungsartikel, wo sich das angeschaut wurde. Wie haben sich den Flächen?

Verhalten, jetzt ein Projekt gelaufen ist, wo das Flächen, daneben waren, wo kein Projekt war, wo sie aber sozusagen nach ihrer Risikomodellierung auch gesagt haben, ja, weh alles weg und die waren halt auch nicht weg. Da war halt einfach sozusagen so bisschen Cherry-Picking, man hat sich Flächen genommen, die halt einfach, wo das sowieso nicht passiert wäre. Und dadurch war die Baseline einfach falsch und es wurden zu viele Credits ausgeschüttet. Und dementsprechend machen wir auch keine CO2-Projekte auf Flächen, irgendwie im Umweltschutzbereich oder Naturschutzbereich sind.

sondern wir arbeiten nur mit professionellen Forstbetrieben zusammen. Und da ist halt die Hypothese, die würden normalerweise wirtschaftlich sinnvoll agieren. Die würden Waldholz einschneiden in den nächsten Jahren, so wie sie in den Jahren davor auch gemacht haben. Und dadurch haben wir eine deutlich robustere Baseline. Und dieses ganze Risiko, dass sozusagen zu viele Credits ausgeschnitten werden, ist dadurch einfach deutlich reduziert.

Philipp Deutscher (13:53)
Gibt es da mittlerweile

Standards, wie diese Quals auch berechnet werden?

Felix (13:56)
Genau, also wir arbeiten, wir machen, haben uns das auch nicht alles ausgedacht. Im Endeffekt gibt es da den Waldklimastandard, ist ein deutsches Nonprofit und die haben im Endeffekt einen Standard definiert, was so eine Methode alles für Bedingungen erfüllen muss, dass das korrekt ist. Ja, da gibt es gewisse Bedingungen, die eben erfüllt sein müssen mit Additionalitätskriterien. Also es darf sich nicht rentieren, das Projekt, ohne das

Geld an den Kunden fließt. Also wenn er das sowieso gemacht hätte, Beispiel, dann kann man dann natürlich kein CO2 Projekt machen. Oder wenn er irgendwie durch ein Gesetz dazu gezwungen wäre, das jetzt zu machen, dann wäre es auch nicht mehr möglich. Das ist sozusagen in dem Standard definiert. Und was wir dann gemacht haben, wir haben dann auf der Basis eine neue Methode entwickelt mit einer Public Consultation. Und diese Methode ist dann eben in diesem Standard eingebettet. Wenn

Wie er dann ein neues Projekt aufsetzt, entsprechen wir mit Kunden. Wir machen unsere ganzen Analysen, erfassen alles. Dann wird das alles zusammengetragen und dann gibt es mit dem WKS und TÜV gemeinsam einen Audit im Wald. Und wenn das dann alles durch ist, dann werden die Credits ausgeschüttet.

Philipp Deutscher (15:08)
Ja, das wäre auch die nächste Frage gewesen. Wenn es Standards gibt, dann braucht es ja wahrscheinlich auch jemanden, der die Standards einhält oder überprüft, ob die Standards eingehalten werden. das ist dann, gibt es immer einen TÜV oder gibt es auch andere Auditoren und werden dann Zertifikate vergeben oder einfach nur, wie gesagt, halten Standards ein, oder nein?

Felix (15:27)
Genau, also im Endeffekt ist es so, es gibt einfach einen TÜV-Audit, also das Projekt startet, es gibt einen TÜV-Audit und dann ist es immer so, jedes Jahr wird durch einen TÜV wieder nachgeordertet und nur dann werden die neuen Zertifikate ausgeschüttet. Es ist jetzt nicht so wie bei vielen anderen Projekten, einfach sozusagen im Voraus einfach gesagt, hey, das ist das Projekt und fertig, sondern es wird bei uns immer geprüft, was ist denn tatsächlich los. Es werden auch Belege angeschaut, wird geschaut, was haben die eingedeicht bei den Sägewerken. Das wird validiert.

Wir fliegen auch regelmäßig noch mal über den Wald drüber und prüfen auch noch mal extern. Hat das dann auch, was Sie reported haben, auch noch mal gestimmt. Und wir versuchen wirklich, das so korrekt zu machen, wie irgendwie möglich. Und gleichzeitig eben noch diese regelmäßigen jährlichen TÜV-Orde. Und das führt einfach dazu, dass da wirklich eine super Qualität dahinter steht. Und sonst ist das auch alles einfach nicht glaubwürdig. Wenn ich jetzt einfach sage, hey, hier ist ein Credit, kannst du kaufen, das will dann auch keiner.

Philipp Deutscher (16:24)
Wie stehen denn am Ende des Tages die Umweltverbunde zu euch? Sehen die euch dann als einen verlängerten Arm oder als jemand, tatsächlich auch am Klimawandel oder an der Verhinderung des Klimawandels mitarbeitet? Oder sehen sie euch dann auch mehr als Möglichkeit für die Waldbesitzer hier Greenwashing zu betreiben? Also nicht, dass das Greenwashing wäre, aber es kann ja trotzdem sein, wie wird das interpretiert von jemandem, der sich auf die Fahne geschrieben hat, hier Umwelt zu schützen?

Felix (16:47)
Ja, das ist das.

Da gibt es sicherlich eine relativ große Range. Und wir haben halt, wie ich schon gesagt habe, auch diese Reputationsgeschichte. Und da ist es jetzt auch an uns einfach zu zeigen, dass bei uns hier kein Greenwashing stattfindet und dass es wirklich alles solide ist. Bei dieser Methodenentwicklung, das war ja diese Public Consultation, da konnte sich jeder einbringen und anschauen und Feedback geben. Da waren auch Umweltverbände involviert, also der FSC war zum Beispiel involviert oder das Umweltbundesamt war vertreten in der Public Consultation.

Philipp Deutscher (17:17)
WFC ist was genau?

Felix (17:20)
Das ist im Endeffekt ein Standard für Waldwirtschaft, die nachhaltig ist.

und genau.

Philipp Deutscher (17:34)
Genau, sehr Wir sind jetzt gleich schon mal richtig eingestiegen in das, ihr bei Ocell macht und den ganzen CO2-Markt. Das hat sich auch gerade so angeboten. Aber lass uns doch noch mal bisschen was zu dir zurückkommen, auch zu deiner Journey, weil du bist ja eigentlich ein Mechatroniker, richtig? Und bist dann zur Softwareentwicklung gekommen und irgendwann hast gesagt, okay, ich werde jetzt Gründer und Co-Founder, CTO und Co-Founder von Ocell. Wie ist es denn dazu gekommen? Was waren denn hier entscheidende Wendepunkte in deiner

Felix (17:45)
Vielen

Ja genau, ja.

Philipp Deutscher (18:03)
deiner Laufbahn, diesen Weg zu gehen.

Felix (18:05)
Ja, kann ich ja vielleicht mal grob überreißen. Im Endeffekt bin mit Schule fertig geworden und überlegt, was mache ich denn. Ich war immer schon irgendwie affin für Software, aber im Endeffekt auch einfach für Ingenieurs-Tätigkeiten im Allgemeinen und habe mich dann irgendwie für Mechatronik entschieden, weil es einfach relativ breit aufgestellt ist und ich irgendwie viel lernen kann. Und ich auch von früher schon immer ein Robotikinteresse hatte. Und habe dann sehr früh angefangen,

Es gab und gibt da so Labor, LASIM heißt das, Labor für autonome Systeme an der Hochschule München. Und da wurden für die Eurobot das Robotikwettkampf so Roboter gebaut. dann im zweiten Semester angefangen mit Computervision und Objekterkennung und so was. Und habe dann auch dadurch immer einen relativ großen Softwarefokus gehabt. Hab damals dann auch irgendwie Regelungstechnik und irgendwie so einen Fahrtregler und so was alles gemacht in meiner Bachelorarbeit.

Und war dann im Master auch Technischer Leiter von diesen ganzen Projekten und habe da irgendwie schon ein bisschen mit reingekommen in die Richtung, also Richtung CTO. Es war jetzt natürlich kein riesiges Team, waren irgendwie, glaube ich, 20 Leute, aber es auch nicht so klein. Und gleichzeitig war bei mir einfach die Situation, habe irgendwie, an der Hochschule muss man ja immer so ein Praxissemester machen, heißt, ich hatte irgendwie Praxissemester bei Siemens gemacht.

Und dann meine Masterarbeit habe ich damals bei BMW gemacht und hatte also wirklich da sozusagen einerseits dieses sehr linie-Universitätsumfeld, was ja schon so bisschen Start-up-mäßig ist und andererseits die großen Konzerne und habe dann für mich entschieden, dass ich lieber bei einem Start-up auch irgendwas machen möchte und habe mich dann nach dem Studium auch sehr bewusst beworben bei Start-ups in München. Bin dann damals irgendwie bei Pragi gelandet.

hat man vielleicht schon mal gehört. Die hatten damals die größte Kickstarter Kampagne Europas mit der Dash. Das sind so True Wireless Headphones, also so Bluetooth Headphones mit allen möglichen Features noch deutlich vor Apple. 2013, glaube ich, war die Kickstarter Kampagne. Oder 2014. Also schon ein paar Jahre her. Und die Firma gibt es aber immer noch. Die machen zwischen nur noch Software, also Software für so Bluetooth Headsets.

Philipp Deutscher (20:15)
War das? In welchem Jahr?

Felix (20:31)
Und da habe ich alles möglich gemacht, Embedded Softwareentwicklung, Driver entwickelt, aber am Schluss dann super viel Embedded AI, weil die Dinger nicht nur einfach Musik abspielen konnten, sondern die konnten auch Schritt zählen, da gab es eine Pulsmessung, aber wir hatten auch automatische Erkennung, ob man jetzt läuft oder schwimmt und je nachdem dann auch verschiedene Sachen gestartet. Und da habe ich sozusagen die Implementierung gemacht, dass wir das, was die Data Scientists sozusagen dann in Python implementiert hatten.

dass wir das dann auch auf die Hardware bringen in C. Das war so die Kernaufgabe. was super spannend war, auf jeden Fall habe ich da den David kennengelernt. Das ist einer von den Mitgründern von AUSWELL. hat auch bei Prager gearbeitet. Und irgendwann kam dann die Situation auf, wir würden gerne irgendwas gründen, noch mit einem Dritten, Christian, der Herr. Und da ich immer schon affin war für das ganze Thema, habe ich mir das dann angeschaut und gedacht,

sind coole Jungs. haben uns dann auf Exist beworben. So ein Gründerstipendium, wo man immer gemeinsam mit einer Uni hier in Deutschland Projekte einreichen kann. Und dann kriegt man Förderung von Staat, kriegt ein kleines Gehalt und bisschen Geld, irgendwie auch Hardware zu kaufen, haben uns da beworben. Ich habe währenddessen noch bei Prager weitergearbeitet und als wir dann die Zusage bekommen haben, sind wir dann irgendwie in den Start-up-Inkubator von der TUM gezogen.

in Garching und haben dann angefangen, Drohne zu bauen.

Philipp Deutscher (22:04)
Aber es ist ja trotzdem ein Moment, dem viele stocken Inhalten und überlegen, mach ich das jetzt wirklich oder nein? Weil du bist ja als Softwareentwickler, als Techie bist du ja doch sehr stark im Operativen eingebunden. Das ist dein Tagesgeschäft und du löst technische Probleme. Natürlich sagen immer viele, sie würden ganz gerne irgendwie entweder selber gründen oder irgendwas anderes machen oder ins Management oder was auch immer.

Aber am Ende des Tages, wenn es dann an dem Punkt steht, dieses Risiko einzugehen und das eigentlich, was man die ganze Zeit sehr, sehr gut konnte, so ein Stück weit auch hinter sich zu lassen und dann auch noch mal zusätzlich eine neue Rolle und neue Verantwortung aufzuhalten, dann bleiben doch einige stehen und sagen, nee, das Risiko gehe ich doch nicht ein. Also was hat bei dir den Ausschlag gegeben, zu sagen, nee, das mache ich jetzt? War es dann auch das Invest, was ihr von außen bekommen habt oder also auch die Förderung, die euch dann eine Sicherheit gegeben hat?

Oder war es einfach der Wille zu sagen, nee, ich will das ausprobieren und ich falle nicht tief? Oder was war es am Ende?

Felix (23:03)
denke, war beides irgendwie. Einerseits sozusagen, wir hatten die Förderung, wir wussten, bekommen im Monat, ich glaube, 2500 Euro Gehalt. Das ist wirklich nicht viel. Aber es ist so, dass ich auf jeden Fall die Miete zahlen kann und jetzt irgendwie nicht verhungern werde. hatte damals auch irgendwie kein Kind, war damals auch noch Single, als es losgegangen ist, ganz am Anfang. gerade so nicht mehr. Aber dadurch hat einfach in der Phase in meinem Leben, das relativ unkompliziert auch war.

Ich kann auf jeden Fall schon nachvollziehen, je nachdem, in welcher Lebensphase man ist, umso schwieriger ist es dann auch, so eine Entscheidung zu treffen. Aber im Endeffekt muss man einfach mal machen.

Philipp Deutscher (23:44)
Hast du dir einen Zeitraum

gegeben, in dem du das machen willst? hast du gesagt, nee, ich mach jetzt und hast gar nicht über Zeiträume nachgedacht? hast du gesagt, keine Ahnung, zwölf Monate, 18 Monate und wenn es da nicht fliegt, dann gehe ich wieder zurück in Anstellung.

Felix (23:49)
Ja.

Der Vorteil war ja, das Existing geht für ein Jahr. Das heißt, sowieso irgendwie ein Ende für das Ganze einfach da. Entweder es läuft danach weiter und du eine Anschlussfinanzierung oder du musst sowieso wieder was anderes machen. Dadurch gab es im Endeffekt einen relativ klaren Abschluss. Aber muss dazu sagen, ist auch in Deutschland, gerade in dieser Early-Stage-Finanzierungsgeschichte ist es auch nicht so schwierig, würde ich jetzt einfach wirklich sagen, wenn man eine gute Idee hat und cooles Team, das ist das Wichtige. Das Team noch viel wichtiger ist die Idee.

Dann findet man auch irgendwelche Business Angels oder Early-Stage-VCs, die einfach einem Geld geben und dann kann man einfach anfangen, auch ohne irgendwie so ein Exist-Dependium. Und da denke ich einfach rausgehen, einfach irgendwie die Power zeigen den Investoren und einfach für ein Thema brennen und dann funktioniert das auch. Und sich nicht zu sehr von Wenn oder Ob oder was irgendwie zurückhalten lassen. Ich glaube, es ist auf jeden Fall immer eine megagute Erfahrung, wenn man es macht.

Philipp Deutscher (24:50)
Du hast gesagt, es ist ja auch gar nicht so schwierig, jetzt einfach loszulegen und sich bisschen Kapital nähern zu lassen. Sehr genau. Das ist natürlich richtig, wenn man natürlich noch relativ früh in der Karriere ist. Also gerade später, wenn man vielleicht irgendwie schon im sechsstelligen Bereich unterwegs ist als Angestellter oder vielleicht auch als Executive und dann gründen möchte, dann ist natürlich so der Schritt nach hinten, den man vielleicht machen muss, dann nochmal Leute zu gründen, der ist dann wahrscheinlich ein bisschen größer und erst die Fallhöhe auch höher.

Das sorgt dann auch nochmal dafür, es einen Zeitraum gibt, relativ früh in der Karriere, an der man wahrscheinlich dann eher bereit ist, sowas zu tun.

Felix (25:27)
Ja, würde ich auf jeden Fall auch sagen. Also ich glaube, das wird auf jeden Fall nicht leichter, aber es ist trotzdem nicht unmöglich. Man muss halt dann schauen, wie man das irgendwie hinbringt. Aber gerade auch man darf es ja auch nicht leugnen. Das ist auf jeden Fall auch eine super hohe Workload, die man sich damit einfach einfängt und auch nicht nur für ein Jahr oder so, sondern das geht ja auch richtig lange. So gut wie kein Startup. Also man hört es immer wieder, ach ja, nach einem Jahr Exit und so, aber das ist es halt nicht. Die meisten Firmen, das läuft halt einfach richtig lange. Bist du dann im Endeffekt

Normalerweise ist auch die erste Idee, die du hast, nicht die richtige. Du musst noch ein-, zweimal püppern und noch mal neu ausrichten, zumindest im Detail, aber oft auch größer. Und ... wenn man nicht bereit ist, sich da für ein paar Jahre zu committen, dann ist es, glaub ich, auch nicht die richtige Geschichte. Ich hab's bisschen lapidar gesagt, man soll's nicht zu sehr auf die leichte Schulter nehmen. Das ist schon eine schwerwiegende Entscheidung.

Und vor allem, wie du auch gemeint hast, gerade wenn ich ja dann schon wirklich ganz gut Geld verdiene und irgendwie da im sicheren Nest sozusagen sitze und einfach mir da keine großen Sorgen machen muss, das macht halt alles nicht einfacher.

Philipp Deutscher (26:35)
Das ist richtig.

Und ihr seid ja ja recht erfolgreich bisher. Ihr gibt es jetzt über sieben Jahre. Ihr seid aus dem Exist-Bereich, glaube ich, schon sehr lange rausgewachsen, habt auch schon diverse Finanzierungsrunden hinter euch. Wo steht ihr denn aktuell? Welche Finanzierungsrunde? Was ist denn eure Bewertung? Was habt ihr denn gerastet?

Felix (26:40)
Nein.

Und dann, du weißt, es ist ein Kletterband.

Ja, also die letzte Runde war letztes Jahr im Sommer, ziemlich genau vor einem Jahr tatsächlich. wir ungefähr 10 Millionen haben wir gerastet. Die Bewertung genauer möchte ich jetzt nicht sagen, aber kann man sich ungefähr denken bei der Höhe der Summe, die wir gerastet sind aktuell bei 45 Mitarbeitern ungefähr. Und. Ja.

Im Endeffekt halt einfach die ganzen Wachstumsschmerzen, die halt einfach eine Firma in so einer Phase hat, die wir gerade durchlaufen.

Philipp Deutscher (27:24)
Seid ihr aus diesen Wachstumsproblemen auch schon so bisschen raus? Ich kann mir vorstellen, dadurch, dass ihr recht lange Verträge macht, dass ihr dann, wenn ihr mal einen on geboardet habt, dass ihr ja relativ gute Planungssicherheit habt für die kommenden Jahre. Oder ist es dann doch sehr abhängig von neuen Aufträgen, die reinkommen oder anderen Marktbedingungen, die ich jetzt gerade nicht am Schirm habe?

Felix (27:47)
Ja, also tatsächlich ist es sozusagen auf der Supply Seite, wenn wir da die Verträge geschlossen haben und die Projekte laufen, dann ist es gut. Aber wir müssen ja gleichzeitig die Credits auch noch verkaufen. Und das ist halt eine Geschichte, wo es gibt auch da längerfristige Verträge, aber oft werden die dann auch Jahr für Jahr neu verhandelt und neu verkauft. Und das macht halt sozusagen die Seite des Sales bleibt bestehen. Also wir müssen immer noch schauen.

dass wir irgendwie die Credits, die wir erzeugt haben, auch verkaufen können. Und wir haben da auch einen Preis, wir dem Waldbesitzer garantieren, also einen Mindestpreis. Und das bleibt auf jeden Fall auch in Zukunft noch heraus.

Philipp Deutscher (28:32)
Und was ist so die Wachstumstory, die ihr jetzt noch den Investoren erzählt? Wo wollt ihr denn hin? Nach meinem Kennenstand zeigt ihr hauptsächlich im Dachraum oder im europäischen Raum unterwegs oder nur Dach sogar?

Felix (28:44)
Ja, wir sind auch im europäischen Raum unterwegs, aber jetzt aktuell sehr, sehr fokussiert auf den Dachraum und vor allem wirklich auf den deutschen Markt. es gibt in Deutschland 11 Millionen Hektar Wald. Davon sind auch viele irgendwie im staatlichen Besitz und so. Aber es ist einfach eine große, große Fläche, wo man so Projekte machen kann. Im Endeffekt so das Geld, das pro Hektar dabei rumkommt insgesamt, also auch inklusive.

dem sozusagen unser Anteil und der Anteil für den Waldbesitzer bewegt man sich, sagen wir mal, irgendwie zwischen 100 und 150 Euro pro Hektar. Und das ist also auch in Deutschland wirklich kein kleiner Markt. Da ist auf jeden Fall große Volumina da. Und wir wollen auf jeden Fall zügig im deutschen Markt wachsen. Wir wollen auf jeden Fall der größte Anbieter von CO2-Zertifikaten in einer hohen Qualität in Deutschland sein und uns da auch international

schon mal den Namen machen. Also bei den internationalen Kunden, sind oft nicht nur national und auf Basis von denen dann auch in Nordics, Österreich uns auch eben auch anschauen.

Philipp Deutscher (29:54)
Könnt ihr sagen, wie viel von dem deutschen Markt ihr jetzt schon

Felix (29:59)
sind irgendwie als Kunden von uns 6, 7 Prozent würde ich jetzt schätzen sozusagen von der Forst Software, was schon wirklich viel ist. Bei den den CO2 Zertifikaten haben wir noch nicht so viele Kunden, noch nicht so viel Fläche, einfach weil wir das nicht überstürzen wollten. Wir wollten halt wirklich dafür sorgen oder wirklich warten, bis diese ganze, was ich vorher schon erzählt habe, mit dieser Public Consultation, bis die abgeschlossen ist, dass wir da wirklich eine solide Methode haben und dann erst losstarten.

Das hat uns tatsächlich auch schon bisschen Schmerzen bereitet, weil das alles schon deutlich verzögert hat. Aber so war auf jeden Fall die richtige Entscheidung.

Philipp Deutscher (30:34)
Ja, das bringt mich zum Thema Erwartungsmanagement. Investoren können ja auch manchmal sehr ungeduldig werden, gerade wenn die Wachstumskurve dann nicht ganz so steil ist, wie man das vielleicht antizipiert hat. Wie managt ihr hier die Erwartungen, gerade wenn die Prozesse länger dauern? Ich kann mir auch vorstellen, dass so ein Verkaufsprozess von einem Projekt wahrscheinlich auch eher länger als kürzer dauert. Was ist da wichtig?

Felix (30:39)
Ja, ich.

Ja, ich

denke mal, das Wichtige ist einfach, dass man super ehrlich mit Investoren ist. Das ist auf jeden Fall, dass sie nicht das Gefühl haben, man erzählt ihnen irgendwie ein Bullshit, dass sie einem das glauben können, was wir ihnen sagen. Und wenn ein gutes, grundsätzliches Vertrauensverhältnis da ist, dann ist man auf jeden Fall schon in einer super Situation. Und dann ist natürlich wichtig, dass man sich wirklich gute Investoren raussucht. Also man hat ja selber auch

optimalerweise so einen gewissen Einfluss wenig mehr da jetzt in die Firma reinholen. Und dann sollte man sich halt auch Investoren holen, jetzt nicht auch unbedingt sofort hier bummer passt, sondern die da auch so bisschen das Langfristige im Blick haben. Und wenn man das gemacht hat, dann ist man auf jeden Fall schon mal gut aufgestellt. Und dann ist auf jeden Fall Erwartungsmanagement auch selbstkritisch sein und einfach, wenn man Kritik, dass man meine Erfahrung einfach vorwegnimmt und einfach sagt, hey, XYZ hat nicht gepasst. Das sind die Actions, die wir machen, es in Zukunft besser zu machen.

Wenn die dann sehen, ist da irgendwie, hat gewisse Selbstkritik, das führt auch dazu, dass dann einfach das alles besser aufgenommen wird von den Investoren. Aber einfach ist natürlich nicht... Aber im Endeffekt in den allermeisten Start-ups hat man die Situation, dass man irgendwie meistens geht es halt dann doch in irgendeiner Form ein bisschen langsamer, als man sich es vorgestellt hat. Das wissen auch die Investoren, muss man auch sagen. Aber gleichzeitig...

sollte ich

Philipp Deutscher (32:23)
Wer sind denn die Investoren

bei euch? Ist das dann teilweise auch Fonds, die sich dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben haben oder ist es dann doch so, die auch auf Wachstumsgeschichten bauen und das dann eher die Fokusthemen sind?

Felix (32:37)
Also von den großen Investoren, im Endeffekt Ano, das ist ein Fund, der total dieses Nachhaltigkeitsthema im Fokus hat. Und dann haben wir noch CapNamic im Board als Investoren drin. Die sind im Endeffekt ein klassischer RBC, der im Endeffekt aber trotzdem auch noch so Impact-Themen auch irgendwie für sich irgendwie wichtig erachtet und auch da investiert. Und dann...

Der dritte von den größeren Investoren ist Summitier. Das ist eher ein klassischerer oder ein VC, der wirklich sehr langfristig denkend ist und auch den Nachhaltigkeitsaspekt. Also auch nicht im Kern, nicht so wie Ennu, aber für die auch super wichtig ist. Und das Schöne ist ja auch, in dem Bereich gibt es ja auch VCs und es gibt Geld auch für so nachhaltige Impact-Projekte. Und da gibt es dann auch immer

Die haben auch natürlich ein Verständnis sozusagen von dem Markt und wie sich sowas entwickelt. Wir haben ja auch den großen...

Philipp Deutscher (33:42)
Welche Metriken zählen denn dann in dem Fall? Ist es dann am Ende des Tages auch nur Revenue, Growth oder welche Metriken sind dann in dem Kontext wichtig?

Felix (33:51)
Im Endeffekt muss man schon auch sagen, ⁓ man muss eine funktionierende Firma bauen. ARR, Cash Laws und Revenue Growth sind trotzdem die mächtigste Metrik. Wir haben halt noch andere Metriks, wie viel CO2 wir pro Jahr dann auch reduzieren. Das sind sozusagen die Impact-Metriken, die vor allem für uns intern auch super wichtig sind, aber auch für die Investoren. Aber da muss man auch ehrlich sein, das ist, finde ich, genauso wie bei Tech. Bei Tech ist es oft auch so.

Solange es funktioniert, es nicht das Prior 1 Thema von den Investoren. Da ist eher, wenn sie merken, ich kann das Produkt nicht verkaufen, weil es die ganze Zeit abstürzt oder so was. Wenn die das da mitbekommen, hatten wir Gott sei Dank in der Qualität noch nicht. Dann kocht es irgendwie hoch. Aber ansonsten ist schon der Fokus sehr, aufs Business.

Philipp Deutscher (34:40)
Ja, speaking about tech, welche Skills sind denn in Climate Tech oder ist gerade in deinem Bereich besonders wichtig? Du hast eben AI angesprochen und das jetzt auch mehrmals, das heißt, das wird wahrscheinlich ein Aspekt sein, was ist sonst noch wichtig?

Felix (34:54)
Ja, genau, also wir haben natürlich auch Data Science und wir wollen da auch Data Scientist haben und die sollten in der Lage sein, komplexe Probleme zu verstehen, sich irgendwo reinzuarbeiten, auch in Thema reinzuarbeiten wie die Forstwirtschaft, in der man vom Studium normalerweise überhaupt keine Ahnung hat. Das ist halt auch die Realität. Und ansonsten ist uns immer super wichtig, dass man halt einfach Leute hat, die fürs Thema brennen.

und die auch wirklich für sich irgendwie sagen, hey, das ist einfach ein Thema, wo ich weiß, wenn ich das mache und wenn ich die Firma hier nach vorne bringe, dann habe ich auch wirklich einen positiven Impact. Und das ist für mich irgendwas, wo ich für mich irgendwie Mehrwert rausziehen kann. wenn man realistisch ist in einem Start-up, normalerweise Gehalt nicht so gut und auch Reputation nicht so gut, wie wenn ich jetzt irgendwie zu Google oder sowas gehe. Aber man will halt trotzdem die wirklich guten Leute kriegen. Und das schafft man im Endeffekt nur einfach mit einer geilen Story.

Das muss jetzt auch nicht so ein Impact-Thema sein, aber man sollte schon irgendwie was haben, wo ich sage, hey, da habe ich auf jeden Fall einen Hebel, wirklich gute Leute zu kriegen.

Philipp Deutscher (35:56)
Von den 45

Mitarbeitern, die du aktuell hast, wie viele reporten direkt an dich?

Felix (36:02)
Es hat sich in letzter Zeit verschoben. Bis Anfang des Jahres waren es, glaube ich, 14. Wir haben jetzt noch mal einen Zwischenlevel eingezogen. Wir Head of Engineering gehipert für die ganze App-Plattform. Und jetzt sind es, glaube ich, nur noch sechs Direct Reports. Ich habe in Effekt des Data Science-Themas direkt unter mir. Während das ganze Platform Engineering habe ich einen Head of

Philipp Deutscher (36:25)
Aber der auch an dich reportet wahrscheinlich. Ja, okay. wie, ich kann mir auch, also da ist wahrscheinlich Forschung, Produktentwicklung, da musst du balancieren. Also wie viel Prozent ist tatsächlich noch Forschung, richtig R &D oder wie viel davon ist eigentlich nur Plattformentwicklung, Produktbauen und so weiter.

Felix (36:26)
Wir haben die Requette genommen.

Ja.

Ja, es ist immer schwierig, wirklich sozusagen. ist auch immer wichtig, glaube ich, in einem Start-up, dass man schaut, was ist der Impact für den Kunden? Und auch wenn man Forschung macht, sollte die irgendwie einen Impact haben, der auch den Kunden irgendwie etwas bringt. Und die Forschung und die Entwicklung, die wir im Endeffekt machen, ist im Endeffekt zu schauen, wie können wir unsere Machine Learning Modelle irgendwie nach vorne bringen und schauen, dass wir da bessere Ergebnisse kriegen. Und ich würde irgendwie sagen, wahrscheinlich ...

Wenn ich jetzt in der ganzen Firma anschaue, wie ungefähr die Ressourcen aufgeteilt sind, dann sind vielleicht irgendwie 10 Prozent Forschung und 30 Prozent Produkt. Wenn ich jetzt die ganze Produkt, also die Product Owner und so was auch mit reinnehme, sind vielleicht sogar 40 Prozent, also ungefähr die Hälfte der Firma, direkt oder indirekt an dem Bereich arbeitet und der andere Bereich im Endeffekt dann halt vertrieb. Ich muss ja auch schauen, dass ich die...

Philipp Deutscher (37:43)
Ja.

Felix (37:44)
Software

am Laufen habe, HR und tatsächlich 13 Leute, also bei uns ist der Anteil ein bisschen niedriger, irgendwie dann overstated mit den 50 Prozent. Also irgendwie wahrscheinlich dann in der Firma viel.

Philipp Deutscher (37:57)
Und deine

Rolle als CTO, wie interpretierst du die? Bist du noch hands-on mit dabei oder bist du jetzt eher auf Geschäftsführungsebene auch mit unterwegs? Bist du eher vertrieblich mit eingebunden oder wie interpretierst du das?

Felix (38:11)
Vertrieblich bin ich eigentlich nur eingebunden, irgendwie so DSGVO-Themen kommen, da irgendwelche Nachfragen kommen von großen Kunden oder sie da irgendwie was Spezifisches wissen wollen, dann gehe ich auch mal in einen Sales-Call mit rein. Das ist aber jetzt nicht die Regel, das kommt halt hin und wieder mal vor. Ansonsten, ja ich bin auf jeden Fall auch Geschäftsführer, habe da aber jetzt nicht so extrem den Impact. Also ich schaue mir jetzt eigentlich den Vertrag an, aber ich schaue auch die Zahlen drauf. Ich das auch irgendwie eine Verpflichtung als Gründer, dass man schaut.

irgendwie versteht, wie das Business funktioniert. Ansonsten bin ich top level in allen möglichen Themen natürlich involviert. Wo geht die Firma hin? Was ist auch die Vision? Und bei manchen Themen bin ich dann auch immer noch hands-on involviert. ich bin, wenn irgendwo mal ein Bug aufkommt und irgendwie, der irgendwie dauert, bis man ihn gefixt bekommt, aber er ist wirklich irgendwie production critical oder sowas, dann gehe ich auch durch mal.

unterstütze ja auch mit dem Team Hands-on und schaue mal, ich da

Philipp Deutscher (39:11)
Heißt

du machst dann selber die IDE auf und guckst dann selber in den Code rein? Oder was bedeutet dann Hands-on für dich?

Felix (39:18)
Je nachdem, manchmal spricht man halt einfach nur mit Leuten Sachen buch und schaut, dass man sie in die richtige Richtung schiebt. Aber manchmal fixe ich einfach mal was selbst.

Philipp Deutscher (39:24)
Ja.

Okay.

Aber geht das dann noch? Ich kenne das ja selber. Irgendwann bist du halt so weit raus aus der Entwicklung, dass du selbst, wenn du früher mal ein passabler Entwickler warst, dann irgendwann sagen musst, es ist doch schon ganz schön viel Zeit vergangen, die du mit was anderem beschäftigt hast. Und die Entwickler, die du hast, sind dir wahrscheinlich schon meilenweit voraus. Also kannst du dann außer gute Fragen stellen und Challengen wirklich noch auf Code-Base so einen großen Impact haben?

Felix (39:54)
Ja, manche Sachen glaube ich schon, ich tatsächlich noch sehr schnell bin und Sachen gefixt bekomme, sonst... wo es manchmal einfach länger dauert, wenn ich nicht auch wirklich hänselnd mit reingehen würde. Aber es ist auf jeden Fall ein Challenge und auch ein Stretch. Es ist auf jeden Fall auch immer so die Geschichte, wo entwickle ich mich hin? Wo geht es auch hin? Und gerade wenn eine Firma größer wird und wir jetzt mehr irgendwie, wenn 30, 40, 50 Leute haben, irgendwann ist natürlich dann das auch mal vorbei, wo man sagt, ich kann da jetzt wirklich noch selber irgendwie was lösen.

Philipp Deutscher (40:25)
Was ist dir besonders wichtig in deiner Rolle als CTO und Founder? Worauf legst du besonders viel?

Felix (40:33)
Im Endeffekt möchte ich einfach coole Produkte bauen und schauen, dass wir was haben, den Kunden einen Mehrwert gibt und eine Freude bereitet und wirklich echte Probleme löst und nicht nur irgendwie was vorgeschobenes oder irgendwas, wo man sagt, wir machen jetzt irgendwas, damit wir was machen, sondern dass ich einfach wirklich merke, ich habe wirklich einen Impact, es bewegt sich wirklich was durch meine Arbeit. Das ist mir relativ abstrakt, aber das ist mir im Endeffekt das Wichtigste. Und wie das da funktioniert?

Philipp Deutscher (41:01)
Wie oft hast du schon mal überlegt hinzuschmeißen?

so gerade am Anfang, wenn vielleicht noch alles recht roh ist und das Gehalt dann auch nur 2.500 ist, wie oft hast du tatsächlich überlegt? Ne, ich hab keinen Bock mehr, war Scheißentscheidung, ich geh wieder zurück. Oder gab's das nie?

Felix (41:17)
Ach, hin und wieder gab es das schon mal. Man hat natürlich auch mal Spannungen im Team und gewisse Herausforderungen und so. Das gibt sicherlich. das hat auch... Aber ich bin auch jemand... Also so einfach gebe ich halt auch nicht auf. Ich denke, das auf jeden Fall eine Stärke, dass ich jetzt, wenn ich irgendwie was angefangen habe, dann weiß ich das auch durch. Das haben wir alle drei im Gründerteam. Und... Ja, da ist so einfach...

hört man da nicht mit auf. Aber es ist natürlich trotzdem eine Überlegung, wo man sich überlegt, was will ich auch in Zukunft irgendwie weitermachen? Möchte ich eigentlich lieber Hands-On irgendwelche Probleme lösen oder will ich einfach in der großen Organisations-Szene, die irgendwann mal sein wird, einfach nur Top-Level irgendwie über die Sachen drüber schauen?

Philipp Deutscher (41:56)
Was muss denn jemand mitbringen? Also ein Techie, der an dem gleichen Punkt stand, in dem du vielleicht vor sieben Jahren standest, so einen Schritt zu gehen? Also sei es jetzt, ins Unternehmertum zu wechseln, sich selbstständig zu machen, ist ja auch Form von Unternehmertum, oder aber auch, in CTO zu werden, oder sogar Kombination aus diesen Sachen. Was denkst du ist dafür wichtig, wenn andere dich fragen, Rat fragen, weil sie in ähnlichen Situationen sind, was sagst du denen dann?

Felix (42:24)
Ja,

also ich glaube, das Wichtigste ist einfach Leistungsbereitschaft und die Bereitschaft, neue Sachen zu lernen. Weil die Realität ist einfach, wie ich schon mal gesagt habe, in den wenigsten Fällen läuft es dann einfach genauso, wie ich mir das überlegt habe und ich mache dann genau das, was ich mir gedacht habe. Also wir hatten ja auch am Anfang eine ganz andere Idee. Und wenn ich da jetzt gesagt hätte, ich muss unbedingt das machen, dann wird das einfach nicht funktionieren. Also diese Bereitschaft zu sagen, hey,

Ich habe die Flexibilität, so einem Pivot mitzugehen. Und being in love is the problem, not the solution, das ist auch immer die Geschichte. Dass man sich nicht, wenn ich jetzt irgendwie was gelöst habe, nee, es muss jetzt und so, und dann hänge ich da fest und dann kiebe ich das nicht nach. Da sollte man immer wieder mal drauf schauen. Und dann ist einfach, einfach machen und einfach probieren. Und ich hatte immer eine recht breit aufgestellte Basis technisch. Das hat mir auf jeden Fall geholfen, dass ich in sehr vielen

Bereichen meine Finger drin hatte und Erfahrung sammeln konnte. Jetzt auch noch wie andaucell deutlich mehr. Das hilft sicherlich, finde ich schon, in so einer Rolle, weil man dann schon ein ganz gutes Gefühl hat, ob Sachen in die richtige Richtung laufen oder nicht. Und das ist auf jeden Fall sehr hilfreich. Und einfach wirklich in sich selbst gehen und fragen, hey, möchte ich auch wirklich eigenständig arbeiten? Will ich selbst die Entscheidungen treffen? Will ich auch den Druck und den Stress? Der ist auch wirklich da. Gerade wenn man Investoren da hat und so. ist alles jetzt nicht

Philipp Deutscher (43:50)
Ja.

Felix (43:51)
mich mega locker. Und wenn man sagt, ich habe richtig Bock, was zu bewegen, habe eine Chance, wirklich viel Geld damit zu verdienen, muss man auch sagen, die ich sonst in dem Umfang nicht hätte, wenn ich jetzt einfach nur Angestellter wäre. Und wenn ich gleichzeitig noch ein Impact-Thema habe, was mich irgendwie bewegt und alles in Kombination ist, es mir wert, dass ich jetzt einfach die nächsten paar Jahre irgendwie 60, 70, 80, je nachdem, wie man sich das eint hat, viele Stunden auf jeden Fall arbeite.

dann Goffold. Der auf jeden Fall mega geil. Ich bereue es überhaupt.

Philipp Deutscher (44:23)
Sehr schön. Schönes Schlusswort für heute. Wir sind auch schon fast am Ende der heutigen Aufnahme angelangt und ich würde ganz gerne mit dir auch noch mal eine kleine Runde Rapid Fire Fragen spielen, wenn du Lust hast. Ein Fehler, den du nicht wiederholen würdest.

Felix (44:34)
Genau.

Im Endeffekt hatten wir den lustigen Spruch ganz am Anfang, wir haben uns erfolgreich vom Kunden abstrahiert. Es war ein Exist in den ersten paar Monaten. Ich glaube, es ist super wichtig, man gerade als Techie nicht den Kunden aus den Augen verliert, sondern viel mit Kunden spricht, nah dran bleibt. Das haben wir ganz am Anfang gemacht, aber danach nie mehr wieder. Wir sind dann immer nah am Kunden geblieben. haben die Produkte, die wir hatten, von kurzer Zeit immer gelauncht und direkt das Kundenfeedback bekommen.

Man kann sich noch so viele Gedanken machen, einfach Kunden fragen ist viel für wichtig.

Philipp Deutscher (45:15)
Audit oder Velocity?

Felix (45:17)
Je nachdem, also bei uns irgendwie beides. Audit für die CO2-Zertifikate, Velocity für die Softwareplattform.

Philipp Deutscher (45:24)
Sehr schön. Offline first oder Edge compute?

Felix (45:28)
Bei uns auf jeden Fall offline first, weil es ist halt einfach kein Internet oft und da muss einfach alles funktionieren.

Philipp Deutscher (45:35)
conservative estimates oder aggressive story

Felix (45:41)
Schon wieder irgendwie. Wir müssen natürlich eine aggressive Wachstumsgeschichte auch den Investoren erzählen, sonst investieren die nicht. Aber gleichzeitig müssen wir halt auch schauen, dass wir sehr konservativ sind, was unsere Abschätzung angeht, gerade was die Klimaprojekte angeht.

Philipp Deutscher (45:55)
Sehr gut. Und dann Senior Generalist oder Deep Specialist für dein Feldteam oder fürs Feldteam.

Felix (46:02)
Ich finde gerade im Start-up ist ein Senior Generalist oft einfach besser, weil ich habe es schon mal in selber muss man irgendwie mit dem Wandel umgehen. Aber auch die Mitarbeiter müssen mit dem Wandel umgehen können, die so eine Firma immer wieder durchmacht. Und wenn ich da jetzt jemanden habe, einen PhD in einem super engen Feld hat, dann macht es das halt oft schwierig, wenn sich jetzt wirklich das Feld komplett ändert.

Philipp Deutscher (46:25)
Letzte Frage für heute. Europa-Fokus oder doch global skalieren? Oder beides? Bitte?

Felix (46:30)
Auf jeden Fall Europa.

Es gibt genügend Wahl in Europa. Es gibt genug zu tun und wir müssen auch mal in Europa das irgendwie in den Griff kriegen mit dem CO2.

Philipp Deutscher (46:38)
Okay, also bevor

er global skaliert, dann erst mal habt ihr im Endeffekt Europa euch ganz erobert. Sehr gut. Felix, sehr schön. Sehr gute Antworten. Hat mir sehr gefallen. War echt ein sehr interessantes Gespräch und ich glaube, es hat nicht nur was über deine Interpretation, dass die TOO-Rolle gezeigt, sondern auch ein bisschen den CO2-Markt und das, ihr mit Ocell macht, noch mal näher gebracht. Ist eine tolle Geschichte. Ich hoffe, es geht auch weiter auf die nächsten sieben Jahre, die ihr vor euch habt und vielleicht noch mehr. Genau, hat mich sehr gefreut, Felix.

Felix (46:44)
Genau, ja.

Danke mich auch, schönen

Philipp Deutscher (47:10)
Danke, ciao ciao!